Zeit für die Spritze

08.10.2015 CJD Berchtesgaden – Gesundheit – Bildung - Beruf « zur Übersicht

Es gibt Angenehmeres als eine Spritzeninjektion, aber Asthmatiker und Allergiker sollten im Herbst genau dafür zu ihrem Arzt gehen. Für Allergiker beginnt die günstigste Zeit für eine Hyposensibilisierung, und chronisch Atemwegskranke sollten eine Grippeimpfung machen.  

In der pollenfreien Herbst- und Winterzeit können sich Allergiker durch eine Hyposensibilisierung langfristig gegen brennende Augen und laufende Nase wappnen. Am besten geht man zu einem Allergologen, der eine Behandlung auf dem neuesten Stand der Medizin durchführen kann. Gerade bei der Hyposensibilisierung gibt es immer wieder neue Präparate, so dass es nicht leicht ist, den Überblick zu bewahren. Wie wirksam welche Therapie ist, war bisher eher schwer zu erkennen. „Mittlerweile gibt es für die Hyposensibilisierung klare Leitlinien“, erklärt Dr. Gerd Schauerte, Allergologe und pädiatrischer Pneumologe im Rehabilitationszentrum des CJD Berchtesgaden. „Daraus kann ein Allergologe sehr gut entnehmen, welche Therapie die besten Ergebnisse liefern kann. Es gibt wesentlich mehr Klarheit bezüglich der Präparate.“ Die deutschen allergologischen Fachverbände haben damit sogar international eine Vorreiterrolle eingenommen. Die erste Übersicht in dieser Art hat auch einige Defizite offenbart: „Als Kinderarzt ist man überrascht, wie wenig Studien es hinsichtlich der Hyposensibilisierung von Kindern gibt“, so Dr. Schauerte. Es gilt jedoch als gesichert, dass das Immunsystem bei der Hyposensibilisierung durch die Gabe von abgeschwächten Allergenen lernt, nicht mehr durch allergische Entzündungsprozesse übermäßig zu reagieren. Asthmatiker bekommen häufig durch Allergien Atembeschwerden, aber auch durch Virusinfekte. „Deshalb ist auch eine Grippeimpfung für diese Patienten sehr sinnvoll“, betont Dr. Schauerte.