Erst messen, dann essen

25.05.2016 CJD Berchtesgaden – Gesundheit – Bildung - Beruf « zur Übersicht

Das Leben mit Diabetes ist schwierig. Diabetiker, die nicht richtig mit ihrer Erkrankung umgehen, riskieren Langzeitschäden. Deshalb lernt der 14-jährige Hendrik in einem Diabetes-Camp, wie er seine chronische Krankheit besser in den Griff bekommt.  

„Ich habe beim Diabetes-Camp schon viel gelernt“, Hendrik sitzt selbstbewusst auf einem Mountain-E-Bike und gibt Gas. Bei dem 10-tägigen Camp im Diabeteszentrum des CJD Berchtesgaden lernt der junge Kölner nicht nur viel über seinen Diabetes, sondern erlebt auch viel Neues – etwa mit dem E-Bike durch die Berchtesgadener Berge flitzen oder mit einem Raft über einen Alpenfluss paddeln. „Ich weiß jetzt mehr über die Wirkung der verschiedenen Insulinarten und wie ich meine Werte besser einstellen kann“, erklärt Hendrik, der oft viel zu hohe Blutzuckerwerte hat. Um keine Folgeschäden zu bekommen, muss ein Diabetiker seinen Blutzucker eigentlich möglichst gleichmäßig im normalen Bereich halten. Ein Maß, wie gut das gelingt, ist der so genannte HbA1c-Wert. Bei Hendrik ist er zu hoch.

Begonnen hat bei ihm alles vor sieben Jahren: „Wir waren gerade in den Sommerferien, als es mir ganz schlecht ging.“ Nach der Diagnose lernte er, sich Insulin zu spritzen, und zunächst ging auch alles recht gut. „Dann habe ich aber mit dem Messen nachgelassen, teilweise vor dem Essen gar nicht gemessen“, erzählt Hendrik. „Hier im Camp habe ich meine Einstellung dazu aber schon geändert.“ Zusammen mit anderen jungen Diabetikern aus ganz Deutschland absolviert Hendrik bei dem Camp Schulungseinheiten und praktische Übungen. Sie sollen den Teilnehmern vermitteln, wie sie im Alltag ein gutes Krankheitsmanagement schaffen. „Mit abwechslungsreichen Sportangeboten schulen wir die Therapieanpassung bei körperlicher Belastung“, erklärt Torsten Vetters, Diabetesberater in dem Diabeteszentrum des CJD Berchtesgaden, einer Einrichtung, die auf die Betreuung von chronisch kranken Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen spezialisiert ist.