Rückkehr der Pollen

11.03.2015 CJD Berchtesgaden – Gesundheit – Bildung - Beruf « zur Übersicht

Der Winter geht, das Frühjahr kommt. Und damit für viele auch die Zeit der Allergiebeschwerden. Die beschwerdefreie Winterpause für Pollenallergiker wird immer kürzer.

Immer früher im Jahr machen sich die Allergiebeschwerden, laufende Nase und brennende Augen bemerkbar. Bereits im Januar blühten die ersten Haselsträucher. Aber auch einige Erlenarten streuten schon Pollen aus. Verschont blieben bisher nur die höheren Berglagen. Ab Februar kamen dann Birke, Pappel, Weide und Esche hinzu. Frühblühenden Baumpollen werden für Allergiker in der Regel bei Temperaturen über 10 °C bemerkbar, und die haben sich vielerorts längst eingestellt. „Es ist tendenziell eine Verlängerung der Pollenflugzeiten zu beobachten“, so Dr. Gerd Schauerte, Allergologe im CJD Berchtesgaden, einem Rehabilitationszentrum für asthma- und allergiekranke Kinder und Jugendliche. „Zum Glück sind die Auswirkungen auf die Therapie noch recht begrenzt.“ Eine subcutane Hyposensibilisierung, die außerhalb der Pollenzeit gestartet werden soll, ist zum Beispiel noch ohne Schwierigkeiten durchführbar. „Akute Beschwerden lassen sich mit geeigneten Nasen- und Augentropfen lindern“, so Dr. Schauerte. Ihr Antihistaminika- Wirkstoff mindert direkt an den betroffenen Schleimhäuten die akuten allergischen Reaktionen. Antihistaminika-Tabletten können auch einen vorbeugenden Schutz aufbauen. Die Allergie-Patienten sollten außerdem einige Verhaltensregeln beherzigen. Immer hilfreich ist es, die Vorhersagen der Meteorologen und Pollenwarndienste zu beachten. Dann können sich  Allergiker entsprechend verhalten, um besser durch das Frühjahr kommen:

  • Bei Pollenflug die Wohnräume, vor allem aber das Schlafzimmer nicht lüften
  • Gartenarbeit, Sport im Freien und Camping-Aufenthalte meiden
  • Den Rasen im Wohngärten vor der Gräserblüte Anfang bis Mitte Mai mähen und durch regelmäßiges Mähen kurz halten. Der Allergiker soll nicht selbst mähen   
  • Bei der Neuanlage von Gärten windblütige Pflanzen meiden, die viel Pollen produzieren wie z.B. Birke und Hasel. Lieber auf Rosen, Lippenblütler (z. B. Lavendel, Salbei), Kletterpflanzen (z.B. Efeu) Farne und Moose ausweichen.
  • Bei Autofahrten Fenster geschlossen halten und den Ventilator nur bei Autos mit eingebautem Luftfilter benützen
  • Sonnenbrillen mit Seitenschutz schützen bei Überempfindlichkeit gegen Helligkeit
  • Abends regelmäßig Haare waschen Einmal-Taschentücher benützen
  • Bei Urlaubsplanung nutzen, dass im Hochgebirge der Pollenflug bis zu vier Wochen später einsetzt und deutlich geringer ausfällt
  • Bei trockenem, leicht windigem Wetter möglichst im Haus bleiben