Pollenplage immer früher

27.03.2013 CJD Berchtesgaden – Gesundheit – Bildung - Beruf « zur Übersicht

Der Klimawandel führt zu einem immer früheren Pollenflug. Allergiker müssen sich in manchen Regionen Deutschlands schon im Dezember auf Hasel- und Erlenpollen einstellen. Ab Februar kommen dann Birke, Pappel, Weide und Esche dazu.  

Bei der aktuellen winterlichen Wetterlage gibt es in den meisten Teilen Deutschlands zwar noch keinen nennenswerten Pollenflug. Die frühblühenden Baumpollen werden für Allergiker in der Regel erst bei Temperaturen über 10 °C bemerkbar. „Wir beobachten tendenziell jedoch eine Verlängerung der Pollenflugzeiten“, so Dr. Gerd Schauerte, Allergologe im CJD Berchtesgaden, „die Auswirkungen sind zum Glück noch recht begrenzt“. Eine subcutane Hyposensibilisierung, die außerhalb der Pollenzeit gestartet werden soll, ist zum Beispiel noch ohne Schwierigkeiten durchführbar. „Es sei denn, es handelt sich um eine gleichzeitige Hyposensibilisierung auf Baum- und Gräserpollen. Dann wird das Zeitfenster schon knapp“, erklärt Dr. Schauerte, “aber bei der Hyposensibilisierung auf eine Pollenart dauert die pollenfreie Zeit lange genug“. Wichtig sei lediglich, gleich nach dem Ende der Pollensaison damit zu beginnen. Neben einer Hyposensibilisierung helfen den Allergie-Patienten einige Verhaltensregeln, damit sie besser durch das Frühjahr kommen.

     

     

  1. Die Vorhersagen der Meteorologen und Pollenwarndienste beachten.
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  3. Bei Pollenflug die Wohnräume, vor allem aber das Schlafzimmer nicht lüften.
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  5. Gartenarbeit, Sport im Freien und Camping-Aufenthalte meiden.
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  7. Den Rasen im Wohngärten vor der Gräserblüte Anfang bis Mitte Mai mähen und durch regelmäßiges Mähen kurz halten. Der Allergiker soll nicht selbst mähen.
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  9. Bei der Neuanlage von Gärten windblütige Pflanzen meiden, die viel Pollen produzieren wie z.B. Birke und Hasel. Lieber auf Rosen, Lippenblütler (z. B. Lavendel, Salbei), Kletterpflanzen (z.B. Efeu) Farne und Moose ausweichen.
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  11. Bei Autofahrten Fenster geschlossen halten und den Ventilator nur bei Autos mit eingebautem Luftfilter benützen.
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  13. Eine dunkle Sonnenbrille mit Seitenschutz schützt gegen die oft auch vorhandene Empfindlichkeit gegen Helligkeit.
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  15. Abends regelmäßig Haare waschen.
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  17. Einmal-Taschentücher benützen.
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  19. Bei der Wahl des Urlaubsortes beachten, dass im Hochgebirge der Pollenflug bis zu vier Wochen später einsetzt und deutlich geringer ausfällt.
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  21. Wenn es ganz arg ist: Bei trockenem, leicht windigem Wetter möglichst im Haus bleiben.
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„Stärkere Beschwerden kann man mit geeigneten Medikamenten lindern“, so Dr. Schauerte. Rezeptfrei gibt es Nasen- und Augentropfen, die als Wirkstoff Antihistaminika enthalten und direkt an den betroffenen Schleimhäuten wirken. Sie mindern die akuten Probleme und können auch vorbeugend genommen werden. Entsprechende Antihistaminika-Präparate gibt es ebenfalls als Tabletten. Gerade wer sie längerfristig einnehmen muss, sollte seinen Arzt nach Präparaten fragen, die von den Krankenkassen übernommen werden.