Jugendliche mit Diabetes

Das Diabetesmanagement bei Kindern und Jugendlichen ist eine große Herausforderung für die betroffenen Familien, für Therapeuten und Betreuer. Bei einer Fachtagung des CJD Berchtesgaden – Diabeteszentrum diskutierten Experten die Probleme und Lösungsmöglichkeiten.

Mit praktischen Übungen gaben erfahrene Diabetesberater und Psychologen des CJD Berchtesgaden Anregungen und Hilfe für den oft schwierigen Umgang mit diabeteskranken Jugendlichen. Prof. Dr. Andreas Neu berichtete über Zahlen, Fakten und Hintergründe, wie Jugendliche mit der Stoffwechselkrankheit umgehen und warum das oft so schlecht gelingt. „Die Diabetestherapie bei Jugendlichen ist wegen physiologischer und auch psychologischer Gründe problematisch“, betont der Experte von der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Tübingen. Pubertäre Insulinresistenz und auch das bei Jugendlichen verstärkte Dawn-Phänomen – der Anstieg des Blutzuckers in den frühen Morgenstunden – erschweren erheblich das Diabetesmanagement. Auch die Psyche der Jugendlichen sei zu beachten: „Wenn in der Hinsicht schon Chaos herrscht, sollten die Therapeuten möglichst stabilisierend wirken“, so Prof. Neu. „Gleichwohl haben wir festgestellt, dass sich unabhängig von allen Bemühungen und Betreuungsschemata in der Pubertät der HbA1c-Wert deutlich verschlechtert.“ Dieser Wert gibt den durchschnittlichen Blutzuckerwert an.

Dr. Burkhild Knauth vom CJD Berchtesgaden – Diabeteszentrum weiß aus Erfahrung, dass es erhebliche Anstrengungen bedarf, damit der HbA1c nicht in gefährliche Höhen schnellt: „Unsere Erfahrungen in der Rehabilitation von diabeteskranken Jugendlichen zeigt, dass sie vor allem eine praxisnahe Diabetes-Schulung brauchen. Ihre Eigenverantwortung muss gestärkt werden, aber es ist auch gut, wenn sie die Last der Krankheit mit den Eltern teilen können.“

30 Ärzte und Diabetesberater folgten der Einladung zu der Fachtagung, die von dem Pharmaunternehmen Novo Nordisk veranstaltet wurde.