Abnehmen in den Bergen

03.09.2013 CJD Berchtesgaden – Gesundheit – Bildung - Beruf « zur Übersicht

Aus ganz Deutschland kommen übergewichtige Jugendliche in die Berchtesgadener Alpen, um abzunehmen und einen neuen Lebensstil zu lernen.

Lisa aus Hamburg und Michael aus Köln haben ihr Ziel erreicht: In vier Wochen haben sie 5 Kilogramm abgenommen – ein erster Schritt auf dem langen Weg, ihr Gewichtsproblem in den Griff zu bekommen. „Durch die vierwöchige Rehabilitation im oberbayerischen Berchtesgaden will ich nachhaltig mein Leben verändern“, zeigt sich der 15-jährige Michael zuversichtlich. Doris Gerber, Leiterin der CJD Oberau Health & Activity Lodge, in der Lisa und Michael mit anderen Jugendlichen die Rehabilitation absolvierten, weiß, dass das nicht leicht ist: „Um massives Übergewichtsproblem dauerhaft zu lösen, braucht es einen grundlegenden Lebensstilwandel. Das geht nicht in wenigen Wochen.“ Zu dem Vierwochenprogramm bietet die Rehabilitationseinrichtung deshalb eine Nachbetreuung im heimischen Umfeld an, um den Jugendlichen zu helfen, in einem Zeitraum bis zu zwei Jahren ihren Lebenswandel komplett umzustellen - hin zu einem aktiven, bewegten Alltag und gesunder Ernährung. „Je früher das Problem bei einem Jugendlichen angegangen wird, desto besser die Erfolgsaussichten“, erklärt Doris Gerber. „Leider haben aber viele Familien Schwierigkeiten, für eine Rehabilitation mit nachhaltiger Langzeitbetreuung von den Kostenträgern eine Zusage für die Kostenübernahme zu bekommen.“ Das deutschlandweite Kompetenznetzwerk Adipositas beklagt aktuell einen Mangel an Präventionsmaßnahmen gegen Übergewicht sowie einen Mangel an geeigneten Therapieangeboten für Menschen mit Adipositas. Einrichtungen wie die CJD Oberau Health & Activity Lodge, die im VPO-Benchmark-Reharanking im deutschsprachigen Raum mit an der Spitze liegt, sehen das Problem eher in der Zurückhaltung der Krankenkassen und Rentenversicherung. „Da würden wir uns mehr Unterstützung für die Kinder und Jugendlichen und ihren Familien wünschen“, meint Doris Gerber.