Psychologische Betreuung

Das Wissen über die Erkrankung hilft zum selbstbewussten Umgang damit

In unseren Patientenschulungen wird Wissen über die Physiologie, Wissen über den Krankheitsverlauf, über die richtige Anwendung und über die Wirkung der Medikamente vermittelt. Die Teilnehmer lernen ihre Auslöser für Verschlechterungen ihrer Erkrankungen kennen und lernen diese, soweit es möglich ist, zu vermeiden.

Weiter geht es darum richtige Verhaltensweisen in der Freizeit und beim Sport zu vermitteln. Sie werden darauf vorbereitet, entsprechend ihres Alters und ihrer Fähigkeiten auf Verschlechterungen und Notfälle adäquat zu reagieren. 

Als besonders wichtig sehen wir es an, dass die jungen Patienten den selbstbewussten Umgang mit ihrer Erkrankung im sozialen Umfeld erlernen. Dafür wird in Rollenspielen sozialkompetentes Verhalten in problematischen Situationen eingeübt. Abschließend werden schulische bzw. berufliche Perspektiven zusammen mit den Eltern und dem Arbeitsamt entwickelt. 

Zu der primären chronischen Erkrankung Asthma bronchiale oder Neurodermitis kommen häufig weitere Behinderungen und Einschränkungen hinzu. Oft weisen die jungen Patienten an Heimatort hohe Schulfehlzeiten auf, dadurch entstanden große Lücken im Schulstoff und waren in der Klasse unliebsame Außenseiter.
Durch den Ausschluss vom Schul- oder Freizeitsport kommen koordinative Defizite und eine geringe körperliche Leistungsfähigkeit hinzu. Nicht Wenige haben eine Lernbehinderung oder eine Teilleistungsstörung (Legasthenie), die oft spät erkannt werden. Andere junge Patienten sind zusätzlich hyperaktiv, sind im Sozialverhalten auffällig oder in ihren Emotionen labil. Diese zusätzlichen Behinderungen und negativen Erfahrungen erschweren die Bewältigung einer chronischen Erkrankung erheblich. 

Für eine umfassende Krankheitsbewältigung gehört es auch zur Aufgabe des psychologischen Dienstes auf diese Mehrfachbehinderungen in Zusammenarbeit mit benachbarten Fachdisziplinen einen individuellen Behandlungs- und Unterstützungsrahmen zu schaffen. Neben den Patientenschulungsprogrammen AVT und ND-Training, werden in psychotherapeutischen Einzelsitzungen und weiteren themenbezogenen Fertigkeitentrainings die entsprechende Unterstützung gegeben. 

Ziel ist es, die jungen Patienten in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen und den eigenverantwortlichen Umgang mit der Krankheit zu verbessern.