Wenn sich eine Allergie tarnt

30.05.2014 CJD Berchtesgaden – Gesundheit – Bildung - Beruf « zur Übersicht

Die Nase läuft und läuft. Der Arzt kann bei Tests aber keinerlei allergische Reaktion feststellen. Also nur ein normaler „Schnupfen“ mitten im Sommer? Nicht unbedingt: Eine so genannte lokale allergische Rhinitis lässt sich mit den üblichen Allergietests nicht ohne weiteres nachweisen.

„Die lokale allergische Rhinitis ist nicht ganz leicht zu erkennen“, erklärt Dr. Gerd Schauerte, Allergologe im CJD Berchtesgaden, einem Rehabilitationszentrum, in dem asthma- und allergiekranke Kinder und Jugendliche betreut werden. „Pricktests, bei denen das Allergen auf die Haut aufgetragen wird, oder Blutanalysen bleiben negativ.“ Was es mit den seltsamen „heimlichen“ Heuschnupfen auf sich hat, wissen die Mediziner noch nicht so genau. Neben den gewöhnlich durch Bakterien oder Viren ausgelösten Nasenschleimhautentzündung, vulgo „Schnupfen“, und der allergisch bedingten Rhinitis, also dem Heuschnupfen, wird die so genannte allergische Rhinitis inzwischen als ein eigenes Krankheitsbild abgegrenzt. „Ob es sich um eine eigene Krankheit oder um ein Vorläuferstadium der allergischen Rhinitis handelt, darüber wird noch spekuliert“, so Dr. Schauerte, „aber die Zeichen mehren sich, dass es ein eigene Erkrankung ist.“ Fest steht, dass sich diese Art Heuschnupfen durch eine so genannte nasale Provokation enttarnen lässt. Dabei atmet der Patient unter kontrollierten Bedingungen das Allergen ein. Reagiert er dann, obwohl Prick- und Bluttest negativ waren, ist der Fall klar. Und dann? „Die Therapie erfolgt meist mit nasalen Corticoiden. Die sonst verwendeten Antihistaminika scheinen nicht so gut zu wirken“, so Dr. Schauerte. Wichtig sei für die Patienten, beim Arzt gegebenenfalls eine nasale Provokation anzuregen. Diese Testung wird von den Krankenkassen leider extrem schlecht bezahlt. In der Regel verfügen auch nur Allergologen und spezialisierte Zentren über die notwendige Technik.