Mit Handicap zum guten Abschluss

26.07.2015 CJD Berchtesgaden – Gesundheit – Bildung - Beruf « zur Übersicht

Das Förderzentrum für körperliche und motorische Entwicklung des CJD Berchtesgaden mit Grund- und Mittelschulstufe verabschiedete 48 Jugendliche, die dort ihren Schulabschluss erfolgreich absolviert haben.  

“Für diese jungen Menschen mit Asthma, Diabetes und Mukoviszidose war es keine Selbstverständlichkeit, dass sie einen Schulabschluss erreichen“, erklärt Schulleiter Anton Kaunzner. „Wegen der zahlreichen gesundheitlichen Handicaps war die Entwicklung dieser Jugendlichen massiv gefährdet. Nur ihr Aufenthalt in Berchtesgaden eröffnete ihnen eine Chance auf schulischen Erfolg und einen guten Start ins Leben. Mit dem erreichten Mittelschulabschluss, dem qualifizierenden Mittelschulabschluss oder mit der Mittleren Reife können sie jetzt in eine Berufsausbildung starten.“ Die 15- bis 18-jährigen Schülerinnen und Schüler verbrachten in dem Berchtesgadener Rehabilitationszentrum des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschlands bis zu sieben Jahre. In dem Zentrum besuchten sie die staatlich anerkannte Schule des, sie wurden medizinisch betreut und lernten den richtigen Umgang mit ihrer Krankheit. Die meisten von ihnen haben bereits eine Lehrstelle, davon viele in Berchtesgaden. Andere, wie Noah Dobberstein, der mit 1,5 den besten Quali-Notenschnitt erzielte, wollen noch die Mittlere Reife machen. „Es gab in diesem Jahr eine hohe Anzahl sehr guter Qualis, so dass wir im nächsten Jahr mit 18 Schülern eine überdurchschnittlich große M-10 haben werden“, freut sich Schulleiter Kaunzner. Eine besondere Herausforderung werden dabei vier Mukoviszidose-Schüler sein, die im Schulalltag einen extremen medizinischen Versorgungsaufwand erfordern. Von den diesjährigen M10-Schülern erreichte Stefan Lenz mit 2,0 den besten Notenschnitt. Unter den Abschlussschülern sind auch acht Nachwuchs­leistungssportler, die an den Christophorusschulen besonders gefördert werden. Zwei von ihnen werden ihre berufliche und sportliche Laufbahn bei der Bundespolizei fortsetzen. Vermutlich zwei weitere bei der Bundeswehr. Bemerkenswert ist auch ein Legastheniker, der mit den schulrechtlich vorge­gebenen Maßnahmen zum Nachteilsausgleich die Mittlere Reife geschafft hat. "Das wir all‘ diese verschiedenen Förderbedürfnisse so gut erfüllen können, ist eine tolle Leistung aller Kolleginnen und Kollegen in unserer Schule und in unserem Rehabilitationszentrum", betont Anton Kaunzner bei der stimmungsvollen Entlassfeier, "dafür einen herzlichen Dank. Und unseren Absolventen wünschen wir für ihre Zukunft alles Gute."