Mehr Luft zum Leben

13.04.2015 CJD Berchtesgaden – Gesundheit – Bildung - Beruf « zur Übersicht

Für die siebzehnjährige Annika wird die Luft oft knapp. Sie leidet unter Asthma und bekommt deshalb Atembeschwerden. Um das zu verbessern, besucht sie ein spezielles Trainingscamp für asthmakranke Kinder und Jugendliche in den bayerischen Alpen.  

„Wenn ich keine Luft bekomme, werde ich schnell panisch. Durch die Angst, wird alles noch viel schlimmer“, erzählt die 17-jährige Annika aus dem nordrhein-westfälischen Hamm. Kein angenehmer Zustand, nicht für sie und nicht für ihre Eltern. „Das Asthma wurde bei mir diagnostiziert, als ich zehn Jahre alt war“, erzählt Annika. „Meine Eltern sind schon besorgt und unterstützen mich sehr.“ Damit durch das Asthma Notsituationen gar nicht erst entstehen, macht Annika ein Asthmaverhaltenstraining. Bei der zweiwöchigen Schulung lernt sie, wie sie die Auslöser für Asthmaanfälle vermeidet und was sie tun kann, um sich besser vor der gefährlichen Atemnot zu schützen. „Grundlegend ist natürlich die medikamentöse Therapie“, erklärt der pädiatrische Pneumologe und Allergologe Dr. Gerd Schauerte. „Wir verfügen heute über hervorragende Asthma-Medikamente. Aber die Patienten müssen sie auch richtig anwenden.“ Als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Asthmaschulung im Kindes- und Jugendalter weiß er, dass es daran bei vielen jungen Asthmapatienten mangelt. „Deshalb bringen unsere Trainer den Patienten die Anwendung der Medikamente bei“, so Dr. Schauerte, „daneben lernen sie, wie sie im Alltag mit dem Asthma richtig umgehen, wie Auslöser vermieden werden können, was beim Sport zu beachten ist und vieles mehr.“ Sport ist für junge Asthmatiker sehr wichtig, aber sie müssen dabei einige Regeln beachten. Annika geht zwei- bis dreimal pro Woche ins Fitnessstudio, doch beim Schulsport bekommt sie hin und wieder Asthmaprobleme. In dem Asthma-Camp lernt sie, diese Probleme besser zu vermeiden. Sie übt intensiv, den Zustand ihrer Atemwege zu beobachten und sich selbst besser einzuschätzen. Das Peak-Flow-Meter, ein einfaches mechanisches Messgerät hilft ihr dabei. „Durch ein intervallartiges Aufwärmen mit einem Wechsel von stärkerer und schwächerer Belastung werden die Atemwege auf den Sport optimal vorbereitet“, erläutert Asthmatrainer Dr. Schauerte, „Annika ist inzwischen zu einer richtigen Asthmaexpertin geworden.“  Durchgeführt wird das Asthma-Camp vom CJD Berchtesgaden – Asthmazentrum. Auf Antrag werden die Schulungskosten von den meisten Krankenkassen übernommen. Weitere Informationen unter www.cjd-asthmazentrum.de oder unter Tel. 08652 6000-141.