„Kaum noch eine Pause bei den Pollenallergien“

17.03.2016 CJD Berchtesgaden – Gesundheit – Bildung - Beruf « zur Übersicht

Der Winter 2015/2016 war für Allergiker kaum eine Zeit der Erholung. Die milden Temperaturen führten schon im Februar zum ersten stärkeren Pollenflug. Damit setzt sich ein Trend der letzten Jahre fort, der für Allergiker nichts Gutes bedeutet.

„Die beschwerdefreie Winterpause für Pollenallergiker wird immer kürzer“, erklärt Dr. Gerd Schauerte, Allergologe im Asthmazentrum des CJD Berchtesgaden. 2016 machen sich extrem früh die Allergiebeschwerden bemerkbar. Haselpollen sorgten schon ab Anfang Februar für laufende Nase und brennende Augen. Ab Mitte März kommen verstärkt Erlenpollen und die besonders aggressiven Birkenpollen hinzu. In der Regel machen sich frühblühende Baumpollen bei Temperaturen über 10 °C bemerkbar. „Die Tendenz der letzten Jahre zu einer Verlängerung der Pollenflugzeiten setzt sich fort“, betont Dr. Gerd Schauerte, der in dem Berchtesgadener Rehabilitationszentrum asthma- und allergiekranke Kinder und Jugendliche betreut. Noch seien die Auswirkungen auf die Therapie recht begrenzt, so der Allergieexperte. Das Zeitfenster für eine subcutane Hyposensibilisierung, die außerhalb der Pollenzeit gestartet werden sollte, wird in manchen Regionen Deutschlands schon deutlich kleiner. „Gegen akute Beschwerden helfen die bewährten Nasen- und Augentropfen “, so Dr. Schauerte. Deren Antihistaminika- Wirkstoff reduziert die allergischen Reaktionen deutlich. Mit Antihistaminika-Tabletten ist auch ein vorbeugender Schutz möglich. Weitere Medikamente sind manchmal notwendig. Allergiker sollten in jedem Fall einige Verhaltensregeln einhalten und vor allem die Vorhersagen der Meteorologen und Pollenwarndienste beachten, um besser durch das Frühjahr kommen:

  • Bei Pollenflug die Wohnräume, vor allem aber das Schlafzimmer nicht lüften.
  • Gartenarbeit, Sport im Freien und Camping-Aufenthalte meiden.
  • Den Rasen in Wohngärten vor der Gräserblüte Anfang bis Mitte Mai mähen und durch regelmäßiges Mähen kurz halten. Der Allergiker soll nicht selbst mähen.
  • Bei der Neuanlage von Gärten windblütige Pflanzen meiden, die viel Pollen produzieren wie z.B. Birke und Hasel. Lieber auf Rosen, Lippenblütler (z. B. Lavendel, Salbei), Kletterpflanzen (z.B. Efeu) Farne und Moose ausweichen.
  • Bei Autofahrten Fenster geschlossen halten und den Ventilator nur bei Autos mit eingebautem Luftfilter benützen.
  • Sonnenbrillen mit Seitenschutz schützen bei Überempfindlichkeit gegen Helligkeit.
  • Abends regelmäßig Haare waschen.
  • Einmal-Taschentücher benützen.
  • Bei Urlaubsplanung nutzen, dass im Hochgebirge der Pollenflug bis zu vier Wochen später einsetzt und deutlich geringer ausfällt.
  • Bei trockenem, leicht windigem Wetter möglichst im Haus bleiben.