Dos and Don’ts für Allergiker

11.03.2014 CJD Berchtesgaden – Gesundheit – Bildung - Beruf « zur Übersicht

Frostgrade haben kaum noch eine Chance. Der extrem milde Winter geht, das Frühjahr steht vor der Tür. Was die einen freut, bereitet den anderen Kummer. Die beschwerdefreie Winterpause für Pollenallergiker wird immer kürzer.

Die Allergiebeschwerden, laufende Nase und brennende Augen, machen sich immer früher im Jahr bemerkbar. So blühten bereits im Januar verbreitet die ersten Haselsträucher. Aber auch einige Erlenarten streuten bereits Pollen aus. Verschont blieben nur das Ostseeumfeld und das Bergland. Ab Februar kamen dann Birke, Pappel, Weide und Esche hinzu. Frühblühenden Baumpollen werden für Allergiker in der Regel erst bei Temperaturen über 10 °C bemerkbar, doch die haben sich vielerorts in Deutschland eben jetzt schon eingestellt. „Wir beobachten tendenziell eine Verlängerung der Pollenflugzeiten“, so Dr. Gerd Schauerte, Allergologe im CJD Berchtesgaden, einem Rehabilitationszentrum für asthma- und allergiekranke Kinder und Jugendliche. „Auswirkungen auf die Therapie sind zum Glück noch recht begrenzt.“ Eine subcutane Hyposensibilisierung, die außerhalb der Pollenzeit gestartet werden soll, ist zum Beispiel noch ohne Schwierigkeiten durchführbar. Neben einer Hyposensibilisierung helfen den Allergie-Patienten einige Verhaltensregeln, damit sie besser durch das Frühjahr kommen:

  • Vorhersagen der Meteorologen und Pollenwarndienste beachten
  • Bei Pollenflug die Wohnräume, vor allem aber das Schlafzimmer nicht lüften
  • Gartenarbeit, Sport im Freien und Camping-Aufenthalte meiden
  • Den Rasen im Wohngärten vor der Gräserblüte Anfang bis Mitte Mai mähen und durch regelmäßiges Mähen kurz halten. Der Allergiker soll nicht selbst mähen
  • Bei der Neuanlage von Gärten windblütige Pflanzen meiden, die viel Pollen produzieren wie z.B. Birke und Hasel. Lieber auf Rosen, Lippenblütler (z. B. Lavendel, Salbei), Kletterpflanzen (z.B. Efeu) Farne und Moose ausweichen.
  • Bei Autofahrten Fenster geschlossen halten und den Ventilator nur bei Autos mit eingebautem Luftfilter benützen
  • Sonnenbrillen mit Seitenschutz schützen bei Überempfindlichkeit gegen Helligkeit
  • Abends regelmäßig Haare waschen
  • Einmal-Taschentücher benützen
  • Bei Urlaubsplanung nutzen, dass im Hochgebirge der Pollenflug bis zu vier Wochen später einsetzt und deutlich geringer ausfällt
  • Bei trockenem, leicht windigem Wetter möglichst im Haus bleiben

„Geeignete Nasen- und Augentropfen lindern die Beschwerden“, so Dr. Schauerte. Ihr Wirkstoff Antihistaminika mindert direkt an den betroffenen Schleimhäuten die akuten allergischen Reaktionen. Antihistaminika-Tabletten können auch einen vorbeugenden Schutz aufbauen.