Bayerische Luft gegen Berliner Asthma

07.04.2016 CJD Berchtesgaden – Gesundheit – Bildung - Beruf « zur Übersicht

Wenn der fünfzehnjährige Fynn sich anstrengt, muss er aufpassen, dass ihm nicht die Luft wegbleibt. Er leidet unter Asthma und bekommt deshalb Atembeschwerden. Um das zu verbessern, besucht er ein spezielles Trainingscamp für asthmakranke Kinder und Jugendliche in den bayerischen Alpen.  

„Bei einem Asthmaanfall ist meine Lunge voll zu, und es gibt komische Geräusche beim Ein- und Ausatmen.“ Fynn kennt seine Krankheit inzwischen recht gut. Bei dem 15-jährigen aus Berlin-Kreuzberg wurde schon im Kleinkindalter die chronische Atemwegskrankheit festgestellt. „Meine Eltern haben sich immer sehr gekümmert und aufgepasst, dass nichts passiert“, sagt Fynn, der sein Asthma jetzt aber selbst „managen“ möchte. Dabei helfen soll ihm ein spezielles Asthma-Verhaltenstraining im oberbayerischen  Berchtesgaden. Bei dem zweiwöchigen Schulungscamp in einem Rehabilitationszentrum des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschlands lernt Fynn, wie er die Auslöser für Asthmaanfälle vermeidet und was er tun kann, um sich besser vor gefährlicher Atemnot zu schützen. „Ganz wichtig ist natürlich die medikamentöse Therapie“, erklärt Dr. Gerd Schauerte, pädiatrischer Pneumologe und Allergologe in dem Zentrum. „Es gibt heute hervorragende Asthma-Medikamente. Aber die Patienten müssen sie auch richtig anwenden.“ Als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Asthmaschulung im Kindes- und Jugendalter weiß er, dass das bei vielen jungen Asthmapatienten nicht klappt. „Deshalb üben Fynn und die anderen Schulungsteilnehmer bei dem Training die Anwendung der Medikamente“, so Dr. Schauerte. „Außerdem lernen sie, wie sie im Alltag mit dem Asthma richtig umgehen, wie Auslöser vermieden werden können, was beim Sport zu beachten ist und vieles mehr.“ Gerade Sport ist für Fynn ein wichtiges Thema. Er spielt drei- bis viermal pro Woche Fußball. „Durch das Asthma-Camp, habe ich gelernt, wie ich mich richtig für den Sport aufwärme, um Asthmaprobleme zu vermeiden.“ Er übt auch intensiv, den Zustand seiner Atemwege zu beobachten und sich selbst besser einzuschätzen. Das Peak-Flow-Meter, ein einfaches mechanisches Messgerät hilft ihm dabei. „Durch ein intervallartiges Aufwärmen mit einem Wechsel von stärkerer und schwächerer Belastung werden die Atemwege auf den Sport optimal vorbereitet“, erläutert Asthmatrainer Dr. Schauerte.  Durchgeführt wird das Asthma-Camp vom CJD Berchtesgaden – Asthmazentrum. Auf Antrag werden die Schulungskosten von den meisten Krankenkassen übernommen. Weitere Informationen unter www.cjd-asthmazentrum.de oder unter Tel. 08652 6000-141.