Asthma in den Griff bekommen

24.04.2017 CJD Berchtesgaden – Gesundheit – Bildung - Beruf « zur Übersicht

Asthmakranke Kinder und Jugendliche sollten wissen, wie sie mit ihrer chronischen Krankheit richtig umgehen. Lernen können sie das bei einem Asthmaverhaltenstraining, entweder bei einer ambulanten Schulung am Wohnort oder bei einem zweiwöchigen Asthma-Camp in den bayerischen Alpen.

Melike weiß, wie unerwartet asthmabedingte Atemnot auftreten kann. „Neulich im Türkischunterricht habe ich plötzlich keine Luft mehr bekommen“, erzählt die 9-jährige aus Bochum-Herne. Für sie kamen die Beschwerden wie aus heiterem Himmel, auch für ihre Mutter Leyla: „Eigentlich waren wir mit dem Asthma auf dem Weg der Besserung. Wenn dann so ein Anfall kommt, dann weiß man nicht, was man machen soll. Da macht man sich schon ziemliche Sorgen.“

Damit solche Notsituationen in Zukunft möglichst gar nicht erst entstehen, absolviert Melike zusammen mit anderen gleichaltrigen Asthmatikern ein Asthmaverhaltenstraining. Bei dem zweiwöchigen Schulungscamp im Asthmazentrum des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschlands in Berchtesgaden lernt sie, sich besser vor der gefährlichen Atemnot zu schützen. „Die medikamentöse Therapie ist ganz wichtig“, erklärt der pädiatrische Pneumologe und Allergologe Dr. Gerd Schauerte. Als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Asthmaschulung im Kindes- und Jugendalter weiß er sehr genau, dass viele junge Asthmapatienten die Medikamente oft nicht richtig anwenden. „Unsere Trainer vermitteln den Patienten deshalb die richtige Inhalationstechnik“, so Dr. Schauerte. „Daneben lernen sie, im Alltag mit dem Asthma richtig umzugehen, Auslöser zu vermeiden und was beim Sport zu beachten ist.“ Melike, die gerne mit Inlinern und dem Fahrrad fährt, kommt schnell außer Puste. Die Atemfrequenz steigt dann rasant. Damit sich aus so einer Situation kein gefährlicher Asthmaanfall entwickelt, muss sie wie alle anderen Campteilnehmer intensiv üben, den Zustand ihrer Atemwege zu beobachten. Bei der Selbsteinschätzung hilft ihr ein einfaches mechanisches Messgerät - das Peak-Flow-Meter.

„Wir haben hier schon viel gelernt, über die Lunge und über, das, was bei einem Asthmaanfall passiert“, erzählt die 9-jährige. Auch Melikes Mutter ist zufrieden: „Die Kinder wissen jetzt besser, was sie in einer Notsituation machen sollen und können Notfallspray und Lippenbremse einsetzen.“